Brandgefahr in der Region steigt

Mit Verhaltensregeln des Forstamtes die Wälder schützen

„Die Sommer werden immer heißer, die Böden immer trockener und die Gefahr eines Waldbrandes steigt. Um das zu verhindern, kann jede Besucherin und jeder Besucher sich an ein paar Verhaltensregeln halten, um den Wald zu schützen“, sagt Marieke Plate, Leiterin des Forstamtes beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis.

Bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius suchen viele Menschen Abkühlung in der Natur. Der Wald mit seinem Waldinnenklima bietet einen perfekten Ausflugsort für besonders heiße Tage. Aber die Trockenheit setzt nicht nur Mensch und Tier zu, auch der Wald konnte sich in diesem Jahr wieder nicht erholen. Alles ist trocken und dadurch auch sehr leicht entzündlich. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1500 Brände mit einer betroffenen Fläche von 2700 Hektar in den deutschen Wäldern gemeldet. Um Waldbrände gar nicht erst entstehen zu lassen, können alle Waldbesucherinnen und -besucher aktiv an der Prävention mitwirken.

Vom 1. März bis zum 31. Oktober gilt im Wald ein generelles Rauchverbot. Auch aus dem Auto geworfene Zigarettenstummel können Ursache für einen Waldbrand sein. Wenn die glühende Asche auf die knochentrockene Streu oder das Gras fällt, kann schon ein Brand entstehen. Es müssen nicht gleich Flammen zu sehen sein, aber die Glut kann sich weiterverbreiten, bis sie Feuer fängt.

Eine unscheinbare Gefahr sind auch weggeworfene Glasflaschen. Wenn die Sonne in einem gewissen Winkel auf eine Glasflasche im Wald oder am Waldrand einfällt, kann das Licht gebündelt werden und die umliegenden trockenen Blätter entzünden. „Am besten ist es, Glasflaschen und auch allen anderen Müll nicht im Wald zu vergessen“, erklärt Marieke Plate. Grillen ist ein absolutes Highlight im Sommer. Nur birgt es auch sehr viele Gefahren im Wald. Offenes Feuer oder das Benutzen mitgebrachter Grillgeräte ist innerhalb des Waldes und in einem Abstand von 100 Metern vom Wald, grundsätzlich verboten. Lediglich offizielle, fest eingerichtete Feuerstellen bilden hier eine Ausnahme. Trotzdem sei aktuell von einem Grillausflug in den Wald dringend abzuraten, erläutert die Forstamtsleiterin. Die Funken, die vom Grillfeuer ausgehen, könnten sehr schnell das umliegende trockene Material entzünden und zu einem Waldbrand führen. Besser sei es, das Grillen in den eigenen Garten oder auf den Balkon zu verlegen und nach dem Essen noch einen Spaziergang im Wald zu genießen, teilte Plate mit.

Damit bei einem Brand die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ungehindert in den Wald kommen, müssen die Zufahrtswege freigehalten werden. Jede Verzögerung der Löscharbeiten führt dazu, dass der Brand sich weiter ausbreitet und schwieriger einzudämmen ist.
 
Falls es doch einmal zu einem Ernstfall kommt, sollte dies sofort der Feuerwehr über den Notruf gemeldet werden. „Auch bei geringer Rauchentwicklung sollte der Feuerwehr eine möglichst präzise Ortsbeschreibung durchgegeben werden. Wichtig ist aber, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen“, sagt Marieke Plate.
 
Wenn diese wenigen Regeln von allen Besucherinnen und Besuchern eingehalten werden, kann laut Marieke Plate dafür gesorgt werden, dass der Lebensraum Wald nicht zerstört wird.
 

Die aktuelle Waldbrandgefahrprognose kann im Internet unter www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html aufgerufen werden.

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