Regierungspräsident Wolfgang Reimer übergibt Förderbescheid an Bürgermeisterin Anette Schmidt mit einer Fördersumme von 900.000 Euro
Regierungspräsident Wolfgang Reimer: „Mit den Fördermitteln investieren wir in eine nachhaltige städtebauliche Infrastruktur von Kommunen im Main-Tauber-Kreis“
Die Städtebauförderung leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur nachhaltigen strukturellen Erneuerung und Entwicklung der Städte und Gemeinden im Land. Sie löst erhebliche private und öffentliche Investitionen aus und setzt wirtschaftliche Impulse, wodurch in großem Umfang Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Wirtschaftswissenschaftliche Untersuchungen, zum Beispiel der Hochschule für Technik Stuttgart haben ergeben, dass jeder eingesetzte Förder-Euro bis zu acht weitere Euro an privaten und öffentlichen Folgeinvestitionen auslöst.
Am 22. Februar übergab der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer in Tauberbischofsheim einen Förderbescheid: Ein Bescheid über 900.000 Euro Fördermittel wurden an Anette Schmidt, Bürgermeisterin der Stadt Tauberbischofsheim übergeben.
„Wir investieren mit Fördermitteln von 1,9 Millionen Euro in eine nachhaltige städtebauliche Infrastruktur von Kommunen im Main-Tauber-Kreis. Bund und Land unterstützen so Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen im Rahmen des Programms ‚Wachstum und nachhaltige Erneuerung‘. Beide Städte sind vom wirtschaftlichen Wandel sowie von Strukturveränderungen betroffen. Die Fördermittel tragen dazu bei, die Gebiete zukunftsorientiert zu entwickeln,“ erklärte Regierungspräsident Wolfgang Reimer.
In Tauberbischofsheim werden mit den Geldern unter anderem der Ausbau der Laurentiusbergstraße, die Modernisierungen ehemaliger Kasernengebäude und weitere Freilegungen von Grundstücken gefördert. „Damit können die Städte die Entwicklung von mindergenutzten Flächen zu modernen und innovativen Stadtteilen fortführen,“ betonte Reimer.
Bürgermeisterin Anette Schmidt erklärte: „Wir sind sehr dankbar für die Sanierungsprogramme von Bund und Land. Über die letzten Jahre konnte mit dieser finanziellen Unterstützung das ehemalige Kasernengelände zu einem vielfältigen neuen Stadtteil von Tauberbischofsheim entwickelt werden. Sowohl Industrie und Gewerbe wie auch Wohnen haben hier ihren Platz gefunden. Einheimischen wurde hier eine Perspektive gegeben und Auswärtige haben die Attraktivität erkannt und sich hier angesiedelt. Dieser Prozess muss weitergeführt werden. Dafür wissen wir die Aufstockung um 900.000 Euro sehr zu schätzen. Wir werden diese Mittel weiterhin sehr gewissenhaft für die Zukunft der Stadt einsetzen, denn wir wissen, dass jeder Euro erhebliche Folgeinvestitionen nach sich zieht und so der ideale Motor für Entwicklung ist.“
Reimer tauschte sich zudem mit Bürgermeisterin Schmidt zu aktuellen Themen aus. So wurden unter anderem die Herausforderungen für die Kommunen im ländlichen Raum, die mit der Corona-Pandemie einhergehen, angesprochen. So hatten die Kommunen Anfang 2020 aufgrund der Haushaltsdisziplin der Vorjahre eine gute haushaltswirtschaftliche Basis. Infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kommunalfinanzen hat sich die Haushaltslage der Kommunen seither verschärft. Mit dem kommunalen Stabilitäts- und Zukunftspakt wurden die Kommunen unterstützt und haben eine Planungssicherheit für 2020 erhalten.
Zusätzlich profitieren im Main-Tauber-Kreis weitere Kommunen von der Städtebauförderung: So fließen insgesamt 4,25 Millionen Euro für städtebauliche Maßnahmen in den Main-Tauber-Kreis.
Insgesamt hat das Regierungspräsidium Stuttgart aus dem Programm der städtebaulichen Erneuerung 2021 für die Städte und Gemeinden im Regierungsbezirk bei 134 städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen und neun Maßnahmen des ‚Investitionspakts Sportstätten‘ Finanzhilfen von insgesamt 95,3 Millionen Euro bewilligt. „Die Bewilligungen liegen weiter auf Rekordniveau und stellen einen wichtigen Investitionsimpuls für die städtebauliche Infrastruktur der Kommunen im Stuttgarter Regierungsbezirk dar,“ betonte Reimer. Die Städtebauförderung feiert dieses Jahr ihr 50. Jubiläum und sei für die Kommunen, vor allem für den Erhalt lebendiger Ortszentren, unverzichtbar geworden, so Reimer weiter.
Hintergrundinformationen:
Städtebauförderung
Das Regierungspräsidium Stuttgart hat für das Programmjahr 2021 im Regierungsbezirk Stuttgart 134 Anträge der städtebaulichen Erneuerung bewilligt. Davon erfolgen 119 sogenannte Aufstockungen und 15 Bewilligungen für Neumaßnahmen. Hinzu kommen neun weitere Bewilligungen für städtebauliche Einzelmaßnahmen im „Investitionspakt Sportstätten“ für das Jahr 2021. Das Programm der städtebaulichen Erneuerung 2021 ist rund 4-fach überzeichnet. Im Regierungsbezirk Stuttgart werden aktuell rund 510 laufende städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen gezählt.
Landesweit werden im Jahr 2021 von Bund und Land Finanzhilfen auf dem Rekordniveau des Vorjahres von rund 265 Millionen Euro für 361 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen eingesetzt.