Spender*innen mit Herz für das Kulturdenkmal gesucht

Der Bismarckturm auf dem Höhberg soll saniert werden

Der Bismarckturm auf dem Höhberg wurde von der Akademischen Ferienverbindung Tuberania e. V. errichtet und befindet sich bis heute in deren Besitz. Nachdem sich der Verein in der Auflösung befindet, soll die Stadt Tauberbischofsheim die neue Eigentümerin werden. Der Turm ist ein Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes. Die Stadt bereitet nun die Eigentumsübernahme vor und will den Turm aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Dazu ruft sie die Bevölkerung zu Spenden auf.

„Der Bismarckturm ist ein kulturhistorisches Denkmal und prägt seit über 100 Jahren unsere Heimat. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit der Bürgerstiftung dazu entschlossen, den Turm zu übernehmen und zu erhalten,“ begründet Bürgermeisterin Anette Schmidt die Entscheidung. Man sei sich dabei bewusst, dass sich die Sanierung sehr aufwendig gestalten werde, insbesondere müsse eine Lösung für die Zufahrt gefunden werden. Aktuell prüfe man wie umfangreich die Sanierungsarbeiten sein werden.

Der Platz am Höhberg mit dem Bismarckturm bietet einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt Tauberbischofsheim. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Menschen aus Tauberbischofsheim und Umgebung. Viele Wanderwege wie beispielsweise der Panoramawanderweg des Lieblichen Taubertals führen ganz nah an ihm vorbei. Um die Aussicht zu verbessern, wurde die Vegetation bereits zurückgeschnitten.

Quelle unbekannt (Stadtarchiv)

Für die aufwendige Sanierung sucht die Stadt über ihre Bürgerstiftung Menschen, die mithelfen wollen, diese historische Feuersäule auf dem Höhberg zu erhalten.
Die Bürgerstiftung der Stadt Tauberbischofsheim finanziert sich über Spenden von Menschen und Gruppierungen, denen die Stadt mit ihren Facetten am Herzen liegt. Sie verfügt über begrenzte Mittel. Bürgermeisterin Anette Schmidt appelliert deshalb: „Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende den Bismarckturm zu sanieren. Ich hoffe, dass sich viele Bürger*innen und Gönner der Stadt finden, die daran interessiert sind, den Bismarckturm mit seiner interessanten Geschichte zu erhalten.“

(Foroarchiv Heer)
Die Bilder sind vermutlich 1899 entstanden. In diesem Jahr begannen die Planierungsarbeiten für das Plateau des Bismarckturms. Die Szene stimmt mit einer Schilderung der Chronik 1885-1910 überein:
„Burger, der vielgewandte Professor, schwang den rebpfählenen Kommandostab über die erdarbeitenden Scharen und vermeldete es, wenn „eine alte Frau“ ihre unbedachten Schritte in gefährliche Nähe des Bergabhangs lenkte.“
 
(Fotoarchiv Heer)

Historische Fakten Bismarcktürme

Der Turm ist eine Feuersäule und einer von 146 Türmen, die es in Deutschland nach Wikipedia heute noch gibt. Ehemals waren es 184. Die Bezeichnung geht auf einen ausgeschriebenen Wettbewerb zurück, der die Errichtung möglichst vieler Feuersäulen (und nicht Aussichtstürme) zu ehren Bismarcks anregen sollte. Weitere 66 dieser Bauwerke, unter anderem auf dem heutigen Gebiet von Dänemark und Papua-Neuguinea, existieren heute nicht mehr.( *Wikipedia)
Die Form der Feuersäule sollte ein Symbol für die Beendigung der „nationalen Nacht Deutschlands“ sein. Auf dem Plateau des Denkmals wurde deshalb ein Eisenkorb als Feuerstelle angebracht.

Otto von Bismarck

ist 1815 geboren und wurde über 80 Jahre alt.
1871 wurde Wilhelm I. zum ersten Kaiser des Deutschen Reichs ernannt und Otto von Bismarck zum Kanzler bestimmt. Bismarck gestaltete fast drei Jahrzehnte lang die deutsche Politik maßgeblich mit. Durch seine „Blut und Eisen“ geprägte Kriegspolitik erlangte Preußen die unangefochtene Vormachtstellung in Kontinentaleuropa, aber auch diplomatisches Geschick wird ihm zugeschrieben. Er führte das allgemeine Wahlrecht und die fortschrittlichsten Sozialgesetze der damaligen Welt ein.

Der Bismarckturm auf dem Höhberg

Am 4. Oktober 1903 wurde der neun Meter hohe Bismarckturm auf dem Höhberg eingeweiht. Die Tuberanen erbauten ihn aus eigenen Mitteln. Bereits 1899 begannen die Mitglieder der „Akademischen Ferienverbindung Tuberania“ damit das Plateau zu planieren. Die Bodenfläche von 900 Quadratmetern gehörte seinerzeit noch zur Gemarkung Dittigheim. Auf einer Metallplatte sind die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Vereinsmitglieder angebracht. Bis in die 1937er Jahre wurde jedes Jahr zu Bismarcks Geburtstag am 1. April ein Feuer in der oben angebrachten Feuerschale entzündet. Der Bismarckturm steht heute unter Denkmalschutz.
 

Historie „Akademische Ferienverbindung Tuberania“

Die „Akademische Ferienverbindung Tuberania“ gründete sich 1886 am Tauberbischofsheimer Gymnasium. Ende der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden so genannte „Akademische Ferienverbindungen“. Sie hatten viel mit den Strukturen der Studentenverbindungen der Universitätsstädte gemeinsam. Es waren Studenten, die sich für die Errichtung eines Denkmals für Bismarck einsetzten.
 

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