Die Stadt ist Mitglied im Tauberländer Bio-Streuobstwiesen e. V. geworden
Bereits im August unterzeichnete Bürgermeisterin Schmidt den Mitgliedsantrag für die Stadt Tauberbischofsheim im Tauberländer Bio-Streuobstwiesen Verein e. V. und ließ sich die erste Apfelernte am 27. September nicht entgehen, die auf den städtischen Wiesen entlang der Tauber bei Dittigheim stattfand. Die Grundstücke werden von der Stadt Tauberbischofsheim an den Verein verpachtet, der künftig die Pflege in Form von Baumschnitt, Mahd und Ernte der Äpfel übernehmen wird.
Das Ziel des Vereins ist der Erhalt der Kulturlandschaft Streuobstwiese, die für das Taubertal typisch ist. Durch die Überalterung vieler Baumstückbesitzer geht viel Wissen um den Baumschnitt verloren und immer mehr Streuobstwiesen verwahrlosen. Die Vereinsmitglieder besuchen nun regelmäßig Baumschnittkurse und versuchen die wertvollen Apfelbäume mit teilweise alten und für die Region typischen Sorten zu erhalten und zu pflegen. Wer ein Grundstück verpachten möchte, kann sich gerne an den Verein wenden, der dann sogar die Bio-Zertifizierung übernimmt. Letztere ist für die städtischen Grundstücke bereits erfolgt.
Tobias Hornung, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, bedankte sich für das wichtige Signal, das die Stadt mit ihrem Beitritt für die positive Entwicklung der Biodiversität in der Region setzt. Bereits 100 zusammenhängende Bio-Obstbäume sorgen für größte Biodiversität.
Für die Apfelernte haben sich Mitglieder des Vereins, Eltern der Waldkindergarten-Kinder und Mitglieder des NABU zusammengetan, um ca. 12 Tonnen Obst für die erste Apfelschorle zusammen zu tragen. Den Saft in der 1 l Glasflasche können die Tauberbischofsheimer in dem Lebensmittelmärkten Rewe und E-Center kaufen.
Frau Schmidt lobte die Zusammenarbeit der Vereine bei diesem nachhaltigen Naturschutzprojekt. Nicht nur die Biodiversität werde gefördert, sondern es entstehe auch ein regionales und qualitativ hochwertiges Produkt. Gleichzeitig könne man den Kindern den Spaß bei der Ernte ansehen und werde an die eigene Kindheit erinnert. Die Bürgermeisterin stellte in Aussicht, in ihrer Eigenschaft als stellvertretende Vorsitzende des Landschaftspflegeverbandes, weitere Kooperationsoptionen beispielsweise mit dem Landratsamt zu prüfen.
Nachhaltige Aktionen wie diese und auch der in 2021 geplante Obstbaumwiesen-Lehrpfad an gleicher Stelle, wirken sich hoffentlich positiv auf die Bewerbung des Main-Tauber-Kreises als Bio-Musterregion aus. Für den Lehrpfad sind bereits von Seiten des Vereins die ersten Schritte mit der Bestimmung der Sorten durch einen Pomologen in die Wege geleitet worden. Die Stadt Tauberbischofsheim wird das Projekt durch die Stabsstelle Wirtschaftsförderung begleiten und bei einem entsprechenden LEADER Antrag des Vereins unterstützend mitwirken.