Der Stadteingang „Süd“ wird umgestaltet
Der „Stadteingang Süd“ bezeichnet das Areal zwischen Tauberbrücke und Stadthalle parallel zur Tauber und zur Vitryallee. Aktuell befinden sich dort hauptsächlich Parkplätze, Tennisplätze und ein Grünstreifen an der Tauber entlang. Das soll sich bald ändern. Mehr Natur mit Grün- und Aufenthaltsflächen an einer renaturierten Tauber sollen Menschen und Tieren eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Bevor es los geht, können die Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen bis zum 31. Januar 2023 einbringen. Dazu hat die Stadtverwaltung Tauberbischofsheim eigens eine E-Mail-Adresse eingerichtet: stadteingang@tauberbischofsheim.de. Über den Planungsstand informiert eine Informationstafel im Foyer des Rathauses (neben Tourist-Information) und die Website der Stadt. Diese Entwurfsplanung ist Grundlage für die spätere Genehmigungsplanungen.
Eine stadt- und naturnahe Parkanlage entsteht
„Ziel der städtebaulichen Umgestaltung ist eine attraktive Stadteingangssituation zu schaffen, die direkt eine höhere Aufenthaltsqualität bietet und den Weg in die Innenstadt aufwertet“, erklärt Bürgermeisterin Anette Schmidt und sagt weiter: „Mit der Renaturierung der Tauber und Ufergestaltung wird das Gebiet deutlich ökologisch aufgewertet“. Das Areal um die Stadthalle wird neu strukturiert. Um Raum zu schaffen werden die Parkflächen neu geordnet und die Tennisplätz verlegt. Die Freifläche bis zur Tauber wird sanft geneigt. So entstehen unterschiedlich nutzbare Bereiche und Aufenthaltsflächen mit Sitzmöglichkeiten, Sitzstufen und einem Holzdeck. Das zum Teil gestaltete und teilweise natürliche Gelände mit einem Weg zur Tauber, Ruheflächen Stein- und Kieselementen soll die Tauber erlebbar machen. Die Anbindung an den Badgarten mit dem attraktiven Wasserspielplatz wird überplant. Der Hochwasserschutz ist im Planungskonzept integriert. Die bestehenden Bäume sollen soweit möglich erhalten werden und mit weiteren Bäumen ergänzt.
Der Verlauf der Tauber wird geändert
Das Flussbett der Tauber wird so geändert, dass ein natürlicher Flusslauf mit einer Insel in der Flussmitte entsteht. Die Insel und der Uferbereich werden bepflanzt sowie mit Störsteinen und Kiesbänken ergänzt. So entstehen Lebensräume, Feucht- und Nasswiesen und eine Gewässerbeschattung. Zu schützende Bereiche werden durch die Ufervegetation vor Zutritt abgeschirmt.
Das Tauberufer ist ein sensibler ökologischer Bereich
Der Planungsspielraum ist an der Tauber begrenzt. Der Bereich wird bei Hochwasser überschwemmt und die Belange der Gewässerökologie sowie des Natur- und Artenschutzrechts müssen berücksichtigt werden. Deshalb haben bereits umfangreiche Untersuchungen und Besprechungen mit Fachbehörden und Fachplanern und ein Workshop mit den Gemeinderatsmitgliedern stattgefunden. Die jetzige Entwurfsplanung ist mit den Fachbehörden abgestimmt und auf der zur Verfügung stehenden Fläche realisierbar. Sie gibt den Handlungsrahmen für die Neugestaltung vor. Die Bestandserfassungen (Arten, Biotope) wurden 2021 durchgeführt. Das Ergebnis der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung steht noch aus. Diese Entwurfsplanung ist Grundlage für die einzureichenden Genehmigungsplanungen.
Das Gesamtprojekt kostet voraussichtlich rund 6,5 Millionen Euro und wird anteilig finanziert. Die städtebauliche Umgestaltung hat ein Finanzvolumen von rund 5 Millionen Euro und kann weitestgehend über das vor kurzem bewilligte Sanierungsgebiet „Altstadt III“ mit 60 Prozent Förderung abgerechnet werden. Das Land Baden-Württemberg finanziert die Tauber-Renaturierung mit einem Kostenanteil von rund 300.000 Euro komplett und den Hochwasserschutz zu 70 Prozent. Der Hochwasserschutz ist mit 1,2 Millionen Euro kalkuliert. Der Baubeginn ist für 2024 vorgesehen.